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190310-2. Polizeieinsatz anlässlich des Fußballspiels FC St. Pauli - Hamburger SV

Wohlwillstr. - 10.03.2019

Zeit: 10.03.2019, ab 08:30 Uhr Ort: Hamburger
Stadtgebiet

Anlässlich des heutigen Polizeieinsatzes zur Bundesligabegegnung
zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV kam es nach den
bisherigen Erkenntnissen (Stand 18:45 Uhr) zu folgendem Verlauf:

Bereits um 08:50 Uhr hatten sich ca. 200 HSV-Fans auf der
Moorweide zum geplanten Fanmarsch eingefunden.

Erste Verkehrsmaßnahmen wurden ab 09:32 Uhr im Bereich der
Moorweide eingeleitet.

Der Fanmarsch setzte sich um 10:02 Uhr mit rund 2.500
HSV-Anhängern in Richtung Millerntorstadion in Bewegung.

Im Fanmarsch wurde vereinzelt Pyrotechnik (Böller, Bengalos,
Nebeltöpfe) gezündet und der Marsch deswegen in der Zeit von 10:36
Uhr bis 10:43 Uhr in Höhe der Laeiszhalle aufgestoppt.

Zeitgleich wurden im Bereich der Wohlwillstraße bei den dort
aufhältlichen St. Pauli-Fans (ca. 700 Personen) ebenfalls Nebeltöpfe
gezündet. Die Gruppe ging geschlossen über die Budapester Straße bis
zum Stadion.

Um 10:58 Uhr wurden in der Budapester Straße in Höhe Stadionreihe
durch St.Pauli-Fans aus dem Aufzug heraus Flaschen auf Polizeibeamte
geworfen. Ein Funkstreifenwagen wurde hierdurch beschädigt und eine
Beamtin von einer Flasche getroffen aber nicht verletzt.

Gegen 11:03 Uhr kam es aus dem Fanmarsch heraus zu einem erneuten
Bewurf (mit Latten) auf Einsatzkräfte und im weiteren Verlauf zur
Beschädigung einer Lokalscheibe.

Um 11:19 Uhr erreichte der Fanmarsch mit ca. 3.000 Personen den
Nahbereich des Gästeeinganges vom Stadion.

Das Stadion wurde um 11:46 Uhr für die Gäste geöffnet und deren
Zugang blockweise ermöglicht.

Hierbei erfolgte kurzzeitig der Einsatz von Zwangsmitteln, als HSV
Fans versuchten, die dortige Polizeikette an der Kontrollstelle zu
durchbrechen.

Der Einlass im Gästebereich verzögerte sich in der Folgezeit
aufgrund der Feststellung von gefälschten Eintrittskarten im
dreistelligen Bereich, die angeblich auf dem Fanmarsch verkauft
worden sein sollen. In diesem Zusammenhang sind insgesamt 157
Personen überprüft worden und ein Sammelverfahren wegen Betruges
eingeleitet.

Am Einlass der Heimfans baute eine Gruppe von 200 bis 300
Problemfans so viel Druck an den Kontrollstellen auf, dass sie zum
Teil unkontrolliert in das Stadion gelangen konnten.

Das Spiel begann planmäßig um 13:30 Uhr vor 29.226 Zuschauern. Im
Bereich der Südtribüne (Heimfans) wurden zeitgleich diverse
pyrotechnische Gegenstände gezündet.

Aufgrund des Zündens von Pyrotechnik sowohl durch Heim- als auch
durch Gästefans kam es zu einer starken Rauchentwicklung im Stadion,
die bereits kurze Zeit nach Spielbeginn zu einer Spielunterbrechung
führte.

Darüber hinaus verlief die erste Halbzeit (0:1) ohne weitere
polizeiliche Vorkommnisse.

Im Rahmen der zweiten Halbzeit war erneutes Abbrennen von
Pyrotechnik ursächlich für eine weitere Spielunterbrechung.

Noch während der 2. Halbzeit versuchten HSV-Anhänger sich ohne
Eintrittskarten durch den Eingangsbereich zu drängen. Dies konnte
durch Polizeibeamte mit Unterstützung des eingesetzten
Ordnungsdienstes unterbunden werden.

Nach dem Abpfiff der Partie um 15:32 Uhr (0:4) verließen die Heim-
und Gästefans das Stadion. Eine Vielzahl von Gästefans entfernte sich
über den U-Bahnhof Feldstraße mit einem Sonderzug aus dem
Einsatzgebiet.

Zwischen 400 und 500 St. Pauli-Fans begaben sich kurz danach in
Lokale im Bereich Paulinenplatz/Wohlwillstraße.

Ein Fanmarsch von insgesamt ca. 700 HSV-Fans setzte sich um 16:11
Uhr geschlossen unter polizeilicher Begleitung in Richtung Reeperbahn
in Bewegung und erreichte den Hans-Albers-Platz um 16:50 Uhr.

Eine dem Fanlager des HSV zugehörige Person wurde durch
Polizeibeamte beim Versuch des Raubes eines St. Pauli-Fanschals in
der Gerhardstraße beobachtet und vorläufig festgenommen. Beim
Beschuldigten wurden zudem geringe Mengen Betäubungsmittel
aufgefunden und sichergestellt.

In der Nachlaufphase kam es darüber hinaus zu zwei dokumentierten
Körperverletzungsdelikten mit Fußballbezug.

Insgesamt wurden im Bereich St. Pauli zwei Personen in Gewahrsam
genommen und vier Personen vorläufig festgenommen.

Ein Polizeibeamter wurde durch einen Böller leicht verletzt.

Beim Public Viewing im Volksparkstadion hielten sich während der
Spielzeit ca. 12.000 Zuschauer auf. Hier wurden zwei stark
alkoholisierte Personen angetroffen, die verbotene Pyrotechnik (sog.
"Polenböller") mitführten. Da sie einem zuvor ausgesprochenen
Platzverweis nicht nachkamen, wurden sie in Gewahrsam genommen und
Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz
eingeleitet. Ein weiterer Begleiter, der ebenfalls zuvor einen
Platzverweis erhalten hatte, leistete Widerstand, als er in Gewahrsam
genommen wurde.

Die Hamburger Polizei wurde bei diesem Einsatz von Kräften der
Bundespolizei und den Landespolizeien aus Schleswig-Holstein, Bremen
und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt.

Insgesamt waren rund 1.533 Beamte, davon 312 auswärtige Kräfte, im
Einsatz.

Polizeipressesprecher Timo Zill zum heutigen Einsatz: "Das Konzept
der Fantrennung mit der Grenze Reeperbahn ist voll aufgegangen.
Allerdings war der hohe Kräfteansatz aufgrund der hohen Aggressivität
in beiden Problemfangruppen auch erforderlich."

Th.




Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Pressestelle
Evi Theodoridou
Telefon: +49 40 4286-56214
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

Original-Content von: Polizei Hamburg, übermittelt durch news aktuell

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